Der starke Taback – August Kopisch
5. Der starke Taback.
(Melodie : Als der Großvater die Großmutter nahm.)
Als der Teufel noch keine Flinte gesehn,
Fand er mit einer Flint’ einen Wilddieb stehn :
Was hast du da ? was hast du da ? –
Herr Teufel, das ist meine Tabackspip’. –
Ei, laß einmal sehn, thu mir die Lieb,
Laß rauchen einmal, laß schmauchen einmal !
Weiterlesen
Monolog eines Herausgeworfenen – August Kopisch
11. Monolog eines Herausgeworfenen.
So ! wirf mich ’raus Gesindel !
Schon recht ! – und nach den Hut !
Ich wasch ihn an dem Brunnen,
So wird er wieder gut.
Weiterlesen
Das Mißverständniß – August Kopisch
13. Das Mißverständniß.
Wer Unglück haben soll, der hat’s.
Heut ging Herr Hofbeck übern Platz ;
Paatsch goß und sagte : Kopf weg ! –
Ja ! – rief hinauf Herr Hofbeck,
Und eins war Guß –
Schuß – und Genuß !
So gings Herrn Hofbeck hier am Platz :
Wer Unglück haben soll der hat’s !
August Kopisch (1799 – 1853)
Aus Gesammelte Werke von August Kopisch.
Erster Band, 1856.
» IV. Scherz und Ernst «
Der Kirchthurm in Keitum – August Kopisch
30. Der Kirchthurm in Keitum.
Man sagt : der Kirchthurm in Keitum
Hält nicht beständig und fällt bald um.
Geht einst das schönste Mädchen vorbei –
Dann fällt er ; drum hütet sich Anne Marei
Weiterlesen
Hocuspocus – August Kopisch
33. Hocuspocus.
Ein Gaukler Hocuspocus hieß,
Zu Magdeburg sich sehen ließ,
Er zeigte manch ein gutes Stück,
Sein schwarzes Rößlein bracht’ ihm Glück.
Viel nahm er ein, doch klagte er sehr :
Es wär’ zu wenig, er brauchte mehr !
Und rief : fort aus der armen Gruft !
Und warf ein Seil in die blaue Luft.
Dran lief sein schwarzes Roß hinauf,
Er packt’ es am Schwanz im vollen Lauf,
Den Mann sein Weib am linken Bein,
Das Weib die Magd am Röckelein.
So flogen die dreie hinterdrein :
Das gab ein Lärmen, das gab ein Schrein !
Mir aber erzählt Großmutter mein :
Sie sollen in der Luft verhungert sein !
August Kopisch (1799 – 1853)
Aus Gesammelte Werke von August Kopisch.
Erster Band, 1856.
» IV. Scherz und Ernst «
Die Wahrheit ohne Herberge – August Kopisch
36. Die Wahrheit ohne Herberge.
Wer klopft bei solchem Wetter ? – »Ich bins, ein armer Mann,
Der, weil er Wahrheit redet, nicht unterkommen kann. « –
– Wie schlimm sind doch die Leute ! geh Hans, thu auf die Thür !
Ich such indeß was Warmes dem armen Mann herfür. –
– Herein ! Wir li – li – lieben ein wa – wa – wahres Wort ! –
»Wer weiß, vielleicht muß hier ich auch balde wieder fort.
Drum sagt mir krumme Mutter und stotteriger Mann,
Wo häng’ ich etwa jetzo mein Reiseränzel an ? « –
– Er Grobian ! – Er Flegel ! Fo – fort aus unserm Haus ! –
– »Da habt ihrs ! Niemand hält mehr die reine Wahrheit aus ! «
August Kopisch (1799 – 1853)
Aus Gesammelte Werke von August Kopisch.
Erster Band, 1856.
» IV. Scherz und Ernst «