In das Stammbuch eines Kindes – Friedrich Güll
In das Stammbuch eines Kindes.
Ein Vöglein ist die Jugendzeit,
Kein schöneres ist weit und breit,
Kein’s, das so lieblich singe.
Es singt vom frühen Morgenschein
Bis spät in’s Abendroth hinein,
Und ist fein guter Dinge.
So freue dich des Vögleins Sang,
So lieb und hold, noch lang und lang ;
Und fliegt es einst von hinnen :
Gedenke sein noch jeden Tag,
Wie einst es sang in Haus und Hag,
In stillvergnügtem Sinnen.
Friedrich Güll (1812 – 1879)
Aus Kinderheimat in Liedern. 1875.
Den Eltern zum neuen Jahr – Friedrich Güll
Den Eltern zum neuen Jahr.
Ein kleines Büblein bin ich,
Drum wünsch’ ich kurz, doch innig,
Ein glückliches Neujahr.
Und was euch freut, das weiß ich,
Wenn brav ich bin und fleißig,
Mehr, als ich sonst es war.
Gesundheit, Freude, Frieden
Sey euch von Gott beschieden
Wie heut’, so immerdar.
Friedrich Güll (1812 – 1879)
Aus Kinderheimat in Liedern. 1875.
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